Zeichnungen / Helgoland

Zeichnungen

Die Zeichnung gibt mir die Freiheit, mich spontan auf den Gegenstand einzulassen, die direkte Notierung verstärkt die Konzentration und das intuitive Erfassen der Strukturen. In den Arbeiten über die Stadt Berlin habe ich sie überwiegend als Entwurfstechnik eingesetzt, zur Konkretisierung der Bildidee. Die Zeichnung und deren verwandte Techniken wie Aquarell oder Tusche auf Papier bilden als ein eigenständiges Ausdrucksmittel einen kontinuierlichen Bestandteil in meinem Werk.

Bunker, Pallasstrasse Berlin 1982 | 70 / 100cm, Kohlezeichnung / Karton
Bunker, Kudammkarree Berlin 1983 | 80 / 120cm, Kohlezeichnung / Bütten
Ohne Titel 1985 | 80 / 120cm, Kohlezeichnung / Bütten
Seestück 1985 | 80 / 120 cm, Kohlezeichnung / Bütten
Ohne Titel 1986 | 80 / 120cm, Kohlezeichnung / Bütten
Helgoland 1987 | Studie, 60 / 100 cm, Kohlezeichnung / Bütten
Helgoland 1987 | Studie, 60 / 100 cm, Kohlezeichnung / Bütten
Helgoland 1987 | 8 Teile, 240 / 320 cm, 4 Ausschnitte, je 120 / 80cm, Kohlezeichnung /Bütten
Helgoland 1987 | 8 Teile, 240 / 320 cm, 4 Ausschnitte, je 120 / 80cm, Kohlezeichnung /Bütten
8 teilig, Kohlezeichnung / Papier, Bütten
140/90cm, Kohle-Buntstifzeichnung / Papier, Bütten
60/140cm, Kohlezeichnung / Papier, Bütten  
Seestück 1987 | 3 Teile, 120 / 240 cm, je 120 / 80cm, Kohlezeichnung / Bütten
Helgoland - Seestück 1987, 100 / 120cm, Kohle, Buntstifte / Bütten

Helgoland

In dem Sujet -HELGOLAND- ist als Stilmittel ausschließlich die Zeichnung eingesetzt. Der Besuch der Insel Helgoland veranlasste mich zu der Konzeption der Bilder mit dem Titel – Helgoland -, die ich vor dem Hintergrund der historischen Ereignisse und den Eindrücken vor Ort, entwickelte (während des 2. Weltkrieges war die Insel Helgoland als ein strategischer Stützpunkt vollständig unterbunkert. 1947 wurde sie fast vollständig gesprengt). Dieser geschichtliche Hintergrund der Insel ist bestimmend für die „Naturbeobachtungen“. Diese Arbeit stellt einerseits einen Bruch mit den Städte Bildern dar, ist aber auch eine inhaltliche Anknüpfung an die Bunkerserie und an die Zeichnungen „Ohne Titel“.

Die Bildstruktur fügt sich aus zwei übereinander liegenden Reihen von jeweils 4 Zeichnungen zusammen. Schwarze Liniengeflechte überziehen die obere Bildreihe und verbinden die vier Blätter über die Papiergrenzen hinweg zu einem grandiosen Panorama des Meeres. Reflexe und Bewegung des Wassers sind vollständig in virtuose Strichführungen aufgelöst, die mit farbigen Akzenten und ihrer dramatisch vibrierenden Wirkung gesteigert werden. Trotz des hohen Abstraktionsgrades verliert die Darstellung ihre abbildende Absicht nie. Obwohl die „Helgoland-Bilder“ technisch gesehen Zeichnungen sind, ist die Bildwirkung eher malerisch. Die Verbindung der analytischen Absichten der Zeichnung und der synthetischen Verfahrensweise der Malerei machen die Helgoland-Bilder so verwirrend und gleichzeitig so reizvoll. Die „Seestücke“ von Evelyn Kuwertz verdichten sich zu einer Allegorie der Zeit und zu einer visuellen Schulung des engagierten Betrachters - es werden „Sehstücke".

Dr. Brigitte Hammer 1987, Berlin
In ihren Helgoland-Sequenzen steht sich Abbildlichkeit und Abstraktion gleichwertig gegenüber. Vor die Dramatik des Naturgeschehens schiebt sich die Distanz der Schwarz-Weißwerte, vermitteln eine Art von unterkühlter Emphase.

Susanne Heyden Kunstkritikerin, Volksblatt, Berlin